Der perfekte Kreislauf

Aluminium ist perfekt für einen stetigen Materialkreislauf: Es lässt sich immer wieder recyceln. Ohne Qualitätsverlust. Das spart Ressourcen, Energie und senkt damit erheblich den CO2-Ausstoß. In Deutschland wird mehr Aluminium recycelt als neu hergestellt. Für den optimalen Kreislauf wird schon beim Design ans Recycling gedacht.

Warum ist Aluminium das Recycling-Vorbild schlechthin?

Wer sich heute eine Getränkedose aufreißt, hat nicht nur eine gut verpackte, kühle Erfrischung in der Hand. Sondern auch ein Stück Geschichte: die der Aluminiumverpackung. Gut 99 Prozent der Getränkedosen werden in Deutschland recycelt, davon 96 Prozent über das Pfandsystem. Aus fast jeder Dose wird so wieder eine Dose. Nach 60 Tagen steht sie wieder im Supermarktregal. Ähnlich ist es bei ausgedienten Fensterrahmen, die wieder zu energiesparenden Fensterrahmen werden. Auch andere Bauteile von Autos oder Gebäudefassaden, für die Aluminium wegen seiner hervorragenden Eigenschaften verwendet wird, kommen in den Recycling-Kreislauf. Denn Aluminium kann fast vollständig wieder verarbeitet werden. Und das immer wieder: Etwa 75 Prozent des jemals hergestellten Aluminiums ist noch immer im Einsatz. Durch das Recycling verbessert Aluminium auch seine Energiebilanz, denn beim Einschmelzen wird 95 Prozent weniger Energie benötigt als bei der Neuproduktion, was zu weniger CO2-Emissionen führt. Aluminium ist damit einer der wenigen Werkstoffe, bei dem ein durchgängiger Recycling-Kreislauf in einer Branche möglich ist – und vielfach schon fast komplett realisiert wird.

Was ist Circularity?

Circularity oder „Circular Economy“ wird auf Deutsch Kreislaufwirtschaft genannt. Damit ist einerseits das möglichst umfangreiche Recyceln von Werkstoffen gemeint. In vielen Bereichen klappt das schon sehr gut: In Deutschland wird im Verkehrs- und Baubereich 95 Prozent des Aluminiums wiederverwendet, Verpackungen werden zu etwa 95 Prozent, Getränkedosen sogar bis zu 99 Prozent recycelt. „Design for Circularity“ ist der noch weitergehende Schritt des nachhaltigen Wirtschaftens: Produkte sollen von Anfang an so geplant und entworfen werden, dass die verwendeten Werkstoffe später gut wieder voneinander getrennt und dann recycelt werden können. Außerdem sollen dabei nur notwendige Materialien verwendet werden.

Wie wird Aluminium recycelt?

Aluminium wird auf hohem Niveau recycelt. Es landet nicht in Verbrennungsanlagen, als Mikro-Verschmutzung im Meer oder in Schüttgut für Straßen. Aluminium bleibt auch nach dem Recycling der ursprüngliche hochwertige Rohstoff. Die Recyclingraten von Aluminiumprodukten sind beeindruckend: Sie betragen 95 Prozent bei Pkw, 95 Prozent im Baubereich, 99 Prozent bei Getränkedosen und 95 Prozent bei Verpackungen. Dafür wird Aluminium in verschiedenen Prozessen aufbereitet:

  • Neuschrott: Überschüsse, Rückstände oder Späne werden nach der Verarbeitung gesammelt und wieder verwendet. Der Vorteil: Da dieser Schrott die gleichen Eigenschaften hat wie das Bauteil, kann er direkt wieder eingeschmolzen werden. Die Aluminiumindustrie arbeitet eng mit ihren Kunden zusammen, um praktisch geschlossene Kreisläufe zu erreichen.
  • Altschrott: Auch ausgediente Produkte sind eine wichtige Rohstoffquelle. Wird Altschrott sortenrein gesammelt, kann er direkt wieder zum selben Produkt werden. Dieser Kreislauf ist beispielsweise bei Dosen nahezu geschlossen, ebenso bei Fensterrahmen.
  • Verunreinigter Altschrott: Wenn Altschrott eine unbekannte Zusammensetzung hat, lackiert ist oder mit Plastik vermischt, kommen spezielle Sortierverfahren zum Einsatz. Möglich sind: die Dichtemessung, das Röntgen, Laser (Verdampfen, Lichtspektrum), Erhitzen (Pyrolyse), spezielle Ofentechnologien (Mehrkammeröfen). Dadurch können die Bestandteile entfernt oder erkannt werden, um sie gezielt wieder in Aluminiumlegierungen für Produkte einsetzen zu können.

Welche Stellschrauben gibt es?

Um die Recyclingquoten in Deutschland zu erhöhen, sind angemessene politische Rahmenbedingungen erforderlich. Die Möglichkeiten durch Recycling und eine immer lückenloser werdende Kreislaufwirtschaft Rohstoffe sowie Energie zu sparen und damit CO2-Emissionen zu senken, sind unbestreitbar. Sie werden von der Industrie und ihren Kunden bereits intensiv umgesetzt. So setzt sich beispielsweise die Automobilindustrie schon grundsätzlich mit dem Lebenszyklus ihrer Produkte auseinander. Ziel ist es, schon beim Design an die spätere Entsorgung zu denken. Das Recycling ist noch nicht in allen Bereichen optimal. Hier können noch mehr Möglichkeiten ausgeschöpft werden, damit am Ende nicht nur die Alu-Getränkedose immer wieder zu einer neuen Dose wird.

Bitte rechnen Sie 3 plus 4.